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FREITAG  *   26. MAI .2006

Taipei - Sapporo

1579 NM * 9:54 Stunden

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Herzliche Verabschiedung von unseren Chinesisch-Lehrerinnen an derRezeption des Hotels. Wir waren nach eigener Einschätzung keine guten Schüler...

Am Flughafen geht es in die heiligen Operations-Räume von China-Airlines.

Treffen mit Fanny, um die unnötige Tankfahrzeug-Anfahrt am 22.05.2006 zu klären. Immerhin ist dafür ein erheblicher Betrag in US-Dollar zu bezahlen. Wir sind wohl unschuldig daran, was aber nicht verhindert, den geforderten Betrag vorlegen zu müssen, um heute abfliegen zu dürfen.

Zur besseren Klärung in Deutschland erhalten wir von Fanny eine entsprechende Erklärung in englischer Sprache in Schriftform (ihr Englisch ist ausgezeichnet).

Dann geht es durch Customs. Dort liegen in der Ablage extra mehrere Brillen, damit auch Personen mit grösseren Sehfehlern (also wohl auch Piloten...) in der Lage sind, die Ausreisepapiere zu lesen und auszufüllen.

Bei Dynasty Operations erhalten wir alle Unterlagen fĂĽr die Flugplanung. Am Nachbartisch sitzen 2 Piloten von Cargolux (Boeing 747-400), die sich ebenfalls auf  den Flug nach Japan vorbereiten. Sie fliegen (dienstlich) ebenfalls um die Welt - in zehn Tagen

Dynasty Operations gibt uns eine Funkfrequenz mit auf den Weg, auf der wir ihnen mitteilen sollen, wenn wir losrollen bzw. gestartet sind.

Es geht zum Flugzeug. 36 Grad Celsius auf dem Vorfeld. Was fĂĽr ein GlĂĽck, dass noch nicht richtig Sommer ist.

Der Flugplan nach Japan umfasst so viele Wegpunkte, dass unser GPS sie in einem einzigen Flugplan nicht mehr schlucken kann. Auf der Strecke werden wir abgeflogene Punkte herauslöschen, um dann Platz für weitere Positionen im Gerät zu erhalten.

Dann geht der Funk los - eine Beschäftigungstherapie:

ATIS - abhören für die Fluginformationen

Ground - Bitte um Anlassfreigabe - an  ATC-Clearance verwiesen

ATC - keine Clearance möglich - Freigabe Airport Management fehlt

Dynasty Operations - fehlende Freigabe Airport Management angefragt

ATC - hat clearance fĂĽr uns

Ground - gibt Rollfreigabe

Dynasty Operations - wir teilen Beginn des Rollens mit

Ground - gibt Anweisung zum Wechsel auf Turm

Turm - gibt Freigabe zum Rollen in die Starbahn und Startfreigabe

Dynasty Operations - Angabe, dass wir soeben gestartet sind

Turm - gibt modifizierte Abfluganweisung

Abfluglotse - modifiziert die Abflugfreigabe weiter...

Dynasty Airlines - ruft uns auf zweitem Funkgerät und weist darauf hin, dass unser Zielflugplatz Hakodate in Japan um 20:30 Ortszeit schliesst, also in knapp 8 Stunden und so weiter...

Der zuerst vorherrschende RĂĽckenwind macht uns Mut und wir fangen an zu glauben, dass wir in Hakodate rechtzeitig ankommen.

Aber der liebe Wettergott fängt an, mit uns etwas zu spielen.

Auf der grossen Wasserstrecke zwischen Taiwan und Japan gibt es wieder grosse zusammenhängende Gewitter. Wir fliegen in Wolken ein und schummeln uns mit unseren Anzeigen im Cockpit einigermassen hindurch.

Der Wind dreht und wir haben teilweise Gegenwind. Die Geschwindigkeit über Grund reduziert sich teilweise beträchtlich. Wir fliegen über Japan. Sehen tun wir davon so gut wie nichts. Wir sind nur fast dauernd in Wolken.

War denn unsere Wettervorhersage von einem anderen Planeten? Schliesslich sollte es im weiteren Flugverlauf so richtig  schoooeeen werden.

Aber wohl nicht hier und auch nicht heute.

Die Temperaturen fallen. Wir kommen an die Nullgradgrenze heran und setzen Eis an.

Der Versuch, ĂĽber den Erhalt einer sogenannten Blockaltitude im  Höhenbereich zwischen 13000 und 15000 Fuss den Wolken auszuweichen, fruchtet nur zeitweise. Dann schliessen sich die dĂĽnnen freien Schichten zwischen den Wolken. Weiteres Eis setzt sich an.

Anfrage bei der Luftverkehrskontrolle, dass wir wegen Vereisung  sinken wollen (mĂĽssen...). Aber wollen klingt wohl besser. Wegen Sprachproblemen im Funk keine Freigabe. Daraufhin teilen wir mit, dass aus dem Wollen jetzt ein MĂĽssen entstanden ist.

Wir erhalten Sinkfreigabe auf 9000  Fuss. Im Eiltempo geht es nach unten. Hier sind es 2 Grad plus - wie schön.

Inzwischen ist es Nacht geworden und wir leuchten die Tragflächen in Intervallen immer wieder mit der Taschenlampe ab. Das Eis verabschiedet sich langsam. Nach der Einsicht, dass wir Hakodate unmöglich vor der Schliessung erreichen können (das viel zu frühe Schliessen von Flugplätzen sind wir auch aus Deutschland gewohnt), Mitteilung an den Controller, dass wir zum etwa 90 NM weiter entfernten Alternate nach Sapporo fliegen wollen. Wir bekommen eine geänderte Flugverkehrsfreigabe.

Davor liegen noch HĂĽgel, die es notwendig machen, nochmals etwas zu  steigen. Die Temperaturen steigen auch etwas an und der Himmel hört mit seinem Dauerregen auf. Wir sehen Lichter der  Zivilisation auf der Erde. 

Auf dem riesigen Flughafen (eigentlich sind es zwei) macht das Follow Me - Fahrzeug erst mal eine Rundfahrt ueber das Gelaende, bevor wir auf dem Nachbarflughafen abgestellt werden. Der sofort anwesende Handlingagent betreut uns aeusserst aufmerksam, hat aber auch tolle Nachrichten fuer uns:

Hier an diesem Flugfhafen gibt es keinen Treibstoff für uns. Den könne man in etwa 7 bis 10 Tagen aber besorgen.

Ein Weiterflug (eigentlich Rückflug) am morgigen Samstag zu unserem eigentlichen Zielflugplatz Hakodate (da steht unser Benzin) sei nur mit behördlicher Sondergenehmigung möglich. Die Behörden sind Samstag und Sonntag geschlossen. Vielleicht könne man das im Laufe der nächsten Tage (beginnend ab Montag gerechnet) hinbekommen.

Unser Handling Agent ist sichtlich zerknirscht, uns keine besseren Nachrichten mitteilen zu können. Er gibt sich aber wirklich alle Mühe und wir verabreden uns für morgen um 11:00 Uhr zur weiteren Besprechung in der Hotellobby.

Er hat uns vorsorglich im Flughafenhotel zwei (kleine) Zimmer reserviert. Sind aber vollkommen in Ordnung und kosten ĂĽberraschender Weise relativ wenig.

Das Abendessen gibt es in Ermangelung von noch offenen Restaurants aus dem Automaten, der das Essen auch gleich heiss macht - eine glĂĽckliche Erfindung. In der Hotellobby essen wir uns durch das  Angebot  langsam hindurch...:-)

Arnim                                                                                                                                                  Next

FRIDAY   – 26 MAY  2006

Taipei - Sapporo

1579 NM * 9:54 Hours

                                                                                                                                                   Coast of Taiwan  

 

Bye-bye to the nice girls at the hotel reception who had tried so nicely to teach us the Chinese language (hopeless, though)

At the airport we're allowed to enter the "holy" dens of China Airlines Operations. There we meet with Fanny, to finally settle the unnecessary trip of the Avgas fuel truck (2 x 3 hrs) to the airport a couple of days earlier, on May 22. It's a reasonable amount of cash (in US Dollars) - so it's worth to fight for. And it was not our fault at all! Fanny finally gives us a declaration (in English, which she speaks fluently), which describes all the events and what went wrong, so that we can try to sort it out later in Germany. For now we have to pay, though. "No cash, no airplane". Sounds familiar, somehow...

Then through customs. Several sets of glasses are lying there for our (and others) use so that reading and filling out the small-print immigration forms is possible even for persons being half blind (including pilots??).

At Dynasty Operations we receive all documents needed for planning the flight. At the neighbour table are 2 pilots from Cargolux (Boeing 747-400), who prepare themselves for the same route to Japan. They are on an around-the-world-trip themselves (it's their business) which takes them 10 days only.

Dynasty Operations gives us a frequency to call them once we're ready to taxi and later once having taken off.

Now onwards to our airplane. 36 degrees Celsius on the apron. We're lucky that summer has not yet begun here ...

The flight plan to Japan has so many waypoints that it does not fit into the Garmins! So we put in as many waypoints as possible and then will delete and add what is necessary enroute.

Then we start on the radio - hmm, in Germany we would call this "Occupational Therapy":

ATIS

Ground - Request Startup Clearance - Negative, please contact ATC clearance frequency

ATC clearance - Negative, Airport Management has not yet send the Release note (whatever that is

Dynasty Operations - request missing Airport Management release

ATC - now has a clearance

Ground - cleared for taxi

Dynasty Operations - we advise that we have started to taxi

Ground - announces frequency change to tower

Tower - clears us to taxi into position, then for take-off

Dynasty Operations - we advise them of our take-off time

Tower - changes the departure route

Departure - another modification of the departure route

Dynasty Airlines - calls us on the second radio and advises that we need to reach our destination, Hakodate, in Japan, before 20.30 local time this because then the airport will be closed, which is in 8 hours from now...

We are encouraged by the tailwinds we are experiencing and hope now that we can make it in time to Hakodate.

But the the weather gods start playing with us. On the long over water leg fromTaiwan to Japan, several big thunderstorms are developing which connect into a line after a while. We enter IMC and dodge the storms as good as we can with the stormscope, which of course changes our course line into a zig-zag. Then the wind changes from tailwind to headwind, and groundspeed is reduced significantly. We are over Japan now but we don't see a bit of it. We are in clouds most of the time.

Can it be that the weather forecast was for a different planet? It should have become a nice and easy VMC trip they had said this morning in Taipei. But this must have been the forecast for some other day.

Temperatures start falling, finally reaching freezing level. We're picking up rime ice. We request a block altitude between 13000 and 15000 to fly between layers. It works for a while, but then the gaps close. We're picking up more ice.

We request ATC for lower, but somehow they don't understand - looks like language problems. Finally we REQUESSSTTT URGENTLY lower, because we must get down now, and this time it works. We get 9000 ft, descend fast, and find plus 2 degrees at this level.Great!

It's night meanwhile. Periodically we search the wings with our flashlights for traces of ice - we are still in the plus and the ice is melting slowly. It has become clear meanwhile that it is impossible to reach Hakodate before they close. So we change plans and request ATC for our alternate - plus 90 NM - in Sapporo Chitose. We get that clearance without problems.

But Sapporo is surrounded by mountains (you remember the winter Olympics there), so we need to climb again. But temperatures are raising also, and finally the constant rain is stopping. We see lights on the ground - must be civilization on that planet!

After landing, the Follow-Me car takes us on a jolly ride over the field - it's basically 2 airports where we are, which are interconnected, which makes for looong taxi ops. Indeed we are parking on the other airport. The handling agent materializes and is extremly polite, but has bad news too: This airport does not have Avgas - but don't worry, it will take only 7 - 10 days to organize for. And: a flight tomorrow to Hakodate (90 NM backwards, but there is our ordered Avgas) would be possible only with Authorities approval - which of course is no problem, except that the Authorities are of course closed for the weekend. But during the course of the next couple of days (beginning on Monday, of course) something will be possible... whatever that might be.

Our Handling Agent gives us the impression that he is really sorry and smitten with remorse that he cannot give us better news. Finally we agree to meet with him on Saturday morning at 11.00h in the hotel lobby.

In wise foresight he already had booked 2 rooms there. They are small but absolutely okay and far cheaper than apprehended.

Since there are no restaurants open in the area, we get our dinner from the automatic oven / vending machine - lucky devils we are! So we slowly eat and work our way through the hotel lobby's vending machine menu. A long day it was!

Arnim

A special thanks to Timm Preusser for translating this day’s report for us!

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