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TUESDAY * 15 NOVEMBER 2005

Bali - Darwin *  960 NM & 7 Stunden

 

Bali nach Darwin am 15.11.2005   960 NM und 7 Stunden

Es ist schade, dass wir in dieser angenehmen Umgebung in unserem Hotel auf Bali nicht laenger verweilen koennen. Die Anlage ist mit viel Geschmack errichtet worden.  Das Fruehstuecksbuffet wird in einem Restaurant eingenommen, dass ein sehr hohes Dach hat, an den Raendern bis auf etwa 2,20 Metern heruntergezogen ist und von Wasserteichen mit Zierfischen umgeben ist -Urlaubsatmosphaere pur. Aber von den etwa 120 Sitzplaetzen sind nur etwa 20 Plaetze besetzt. Dieses Hotel, wie auch die gesamte Infrastruktur fuer Touristen auf Bali, hat schwer mit dem Touristenschwund zu kaempfen, der sich nach dem zweiten Bombenattentat Anfang Oktober 2005 hier eingestelt hat.

In 2002 galt das erste Attentat einem Bereich, der rege von Touristen besucht wurde.

Beim zweiten Vorgang in diesem Jahr gab es in kuerzester Frist drei Explosionen, die sich in ueberwiegend von Einheimischen besuchten Restaurants abspielten.

Innerhalb einer Woche war dann Bali von Besuchern leergefegt. Und das ist auch heute noch so. Die Einheimischen haben alle Angst, dass sie ihr Einkommen verlieren.

Ueberall wird man sehr freundlich behandelt, die Geschaefte sind offen, die Mitarbeiter warten auf Kundschaft. Auf dem Weg zum Flughafen sehen wir viele mit Angeboten sich praesentierende Geschaefte, aber vielleicht 10 Touristen.

Wenn man das eventuel vorhandene Risiko unberuecksichtigt laesst, waere es jetzt eine traumhafte Zeit, diesen Ort zu besuchen.

Beim Gang durch den Transitbereich des Flughafens das gleiche Bild.  Ueberall gutbestueckte Geschaefte und freundliche Mitarbeiter, aber kaum Kundschaft.

Unser Handlingagent berichtet, dass es taeglich einen von ihnen abzufertigenden Flug gab, der immer ausgebucht war. Jetzt ist der Flug auf drei Frequenzen in der Woche reduziert worden und hat immer viel Platz. Auch hier spuert man die Sorge, um den moeglichen Verlust des Arbeitsplatzes. Eine seltsame Stimmung, die in der Luft liegt.

Nach Entrichten unserer Gebuehren, die in der Hoehe einem kleinen Airliner entsprechen, starten wir zu unserem Sprung nach Australien. 960 Nautische Meilen haben wir errechnet.

Es geht von einer Insel zur naechsten. Die Ansiedlungen werden immer duenner. Flugplaetze gibt es kaum noch. Wir sollen uns bei der naechsten Frequenz melden, sobald wir in deren Reichweite kommen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, stellen wir fest, dass die naechste Frequenz zu einem Flugplatz gehoert, den wir erst in mehr als einer Stunde ueberfliegen werden. Also erst mal wieder Funkstille. Zwischendurch immer wieder Slalom um die sich stark entwickelnden Gewitter. Sie liegen
fast alle ueber der Inselwelt, so dass wir grossteils ueber dem offenen Wasser dem Wettergeschehen aus etwas Distanz zuschauen.

Langsam erleben wir wieder unseren Sonnenuntergang. Wieder wunderschoen. Irgendwie gelingt es uns nicht so recht, unsere Zielflugplaetze bei Tageslicht zu erreichen...

In der Dunkelheit kommt die Kuestenlinie von Australien und Darwin in Sicht. Hallo Australien, wir kommen...

Wir landen mit einem kurzen Anflug und bekommen nach dem Aufsetzen zuzueglich zur Rollfreigabe die strikte Anweisung, "Keep the doors closed and sealed, until quarantine meets you". Fremde Worte in unseren Ohren. Wir parken im der schwuelen und noch immer gut aufgeheizten Luft und warten auf die oertlichen Behoerdenvertreter. Der erste vom Groundhandling taucht auf und nimmt wieder respektvoll Abstand zu uns, nachdem er wahrnimmt, dass die "Quarantaene" noch nicht bei uns war. Offensichtlich muessen wir einen arg infizierten Eindruck machen...

Schliesslich kommt die strenge, aber auch nette Mitarbeiterin und ist ueberrascht, dass wir nach Konversation durch die noch immer geschlossenen Tueren keinen Desinfektionsspray haben.

Sie besorgt sofort welchen und sprueht unsere Kabine durch einen blitzartig und nur geringfuegug geoeffneten Spalt der Tuer ein. Jetzt muessen wir mindestens weitere 5 Minuten bei weiterhin geschlossener Tuer verweilen, bis uns auch das letzte Ungeziffer tod vom Leibe faellt ...

Wir sind froh, dass wir nicht am Tage hier gelandet sind. Das gleiche Procedere ohne Schatten bei sehr hoch stehender Sonne waere eventuel nur mit anschliessenden Wiederbelebungsversuchen fuer die Crew zu durchleben gewesen.

Aber sie sind alle ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Sie muessen halt auch ihren Vorschriften entsprechen. Und da Australien nun mal eine sehr eigene Fauna und Flora sein eigen nennt, moechte man diese vor Einfluessen aus anderen Erdteilen schuetzen. Kaenguruhs, Schnabeltier und Koalabaeren und vieles andere mehr, konnten sich hier nur wegen der Abgeschlossenenheit gegenueber der restlichen Welt entwickeln und vorallem auch ueberleben.

Nach dem Umparken unseres Flugzeuges suchen wir in der Naehe des Flughafens ein Hotel und danach noch eine Futterstelle fuer die Besatzung. Hierbei bietet sich wegen der fortgeschrittenen Stunde nur noch ein weltbekanntes Hamburgerrestaurant an. Alle anderen einheimischen Haeuser haben die Nahrungsabgabe fuer heute Abend bereits eingestellt.

 

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