MONTAG * 15 MAY 2006
Melbourne
08:00 Uhr Termin wieder bei Rotorcare. Wir erhalten die Rechnungen und bezahlen alle offenen Positionen in bar. Kreditkarten werden hier nicht akzeptiert.
Und wie von Geisterhand wird unser Flugzeug entfesselt.
Beim gründlichen Aussencheck stellt sich heraus, dass im unteren
Bereich unter dem Motor ein Blech lose schwingen kann, was vielleicht bei einem kurzen Flug keine Rolle spielen mag. Bei unserem langen Flug aber könnte es bedenklich werden.
Der angesprochene Mechaniker gibt als Erläuterung dazu: Wir haben gedacht, dass Sie mit diesem (losen) Teil bis nach Australien gekommen sind, dann muss es auch
jetzt nicht repariert werden. Auf meinen Einwand hin, dass wir dann auch keine weitere Kontrolle hätten durchführen lassen müssen, da das Flugzeug ja bis hierher gehalten hatte, ein eher verlegenes Grinsen...
Man improvisiert für uns und das Teil wird befestigt. Auch wenn es vielleicht nicht so konstruiert war.
Bei allem muss man immer betonen, dass alle sehr hilfsbereit sind.
Dann ein Werkstattflug, der hier aus rechtlichen Gründen nicht Testflug, sondern Checkfulg genannt wird.
Leider bricht die Batterie beim Anlassen zusammen und verabschiedet sich in die ewigen Jagdgründe. Die Werkstatt gibt zu bedenken, dass wir die Batterie für etwa 20 Minuten mit einem eingeschalteten Teil in der Kabine belastet hätten. Dazu muss man aber wissen, dass die Leistung der Batterie normaler weise ausreicht, das Innenleben des Flugzeuges komplett für eine Stunde mit Strom zu versorgen..., aber Piloten verstehen sowieso nichts von Flugzeugen :-)
Wir bekommen schnell Starthilfe und das Flugzeug zeigt keine Mängel.
Für morgen wird eine neue Batterie hergerichtet. Man ist stets um Unterstützung für uns bemüht. Die Rechnungen sind auch immer ganz schnell gedruckt.
Bei einer örtlichen Flugschule lassen wir uns noch in die Geheimnisse des Australischen Wetterbriefings und die hiesige Flugplanaufgabe einweihen.
Der Flugplan für den morgigen Tag wird aufgegeben. Das kann bis zu 21 Stunden vor dem vorgesehenen Abflugtermin geschehen.
Das Land hatte am Anfang noch keinen so grossen Eindruck auf mich gemacht.
Inzwischen fange ich aber an, es immer mehr zu mögen. Vor allem auch, weil man überall auf sehr freundiche und hilfsbereite Menschen trifft.
Man sollte wieder hierher kommen... (das ist keine Ironie, sondern ernst gemeint!)
Arnim
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