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SUNDAY *  13 NOVEMBER 2005

Bangkok - Kuala Lumpur

 

Nach der zuegigen Fahrt von unserem im Stadtzentrum und damit im richtigen Leben befindlichen Hotel Landmark, nimmt uns eine reizende Handlingagentin nach unserer Ankunft am Flughafen von Bangkok in Empfang. Sie fuehrt uns in ihr Buero. Im ersten Moment muessen wir schmunzeln. Hier sitzen etwa 15 junge Damen, alle mit froehlichen Gesichtern, die uns anlachen. Wir schauen uns um und merken, in diesem Buero gibt es neben guter Laune auch effektive Arbeitsablaeufe. Nach etwa 15 Minuten sind unsere General Declaration ausgefuellt und die aktuellen Flugplandaten im System. Die besondere Wertschaetzung von effektiven Arbeitsablaeufen faellt uns nach indischem Groundhandling leicht. In Indien begegneten wir hilfsbereiten Menschen, die wie Don Quichote administrative Huerden zu ueberwinden hatten,  in Thailand gesellt sich zur Hilfsbereitsschaft  professionelle Arbeit.

Wir gelangen zu unserem Flugzeug und freuen uns, dass wir endlich unsere stark dezimierten Oelvorraete auffuellen koennen. Je weiter wir uns von unserer Heimat fortbewegten, desto exotischer wird unser Antriebsmittel. Duese muesste man haben, dann waere hier am Ende der Welt alles (Avgas!) einfacher. Bei der Uebergabe des erbetenen Oels erinnert mich Arnim in seiner Genauigkeit an die Zoellner von Dammam. Alles was auf der Oeldose steht ist lebenswichtig und wird mit allem mechanischem Wissen verprobt. Es stellt sich tatsaechlich heraus, dass der Tankwart entgegen der gestrigen Absprache das falsche Oel bereitgestellt hat. Die fuenf Liter werden schnell ausgetauscht. Das gebrachte Oel waere fuer einen funkelnagelneuen Motor gut gewesen, aber unser Triebwerk hat schon eine Erfahrung von mehr als 6oo Stunden.

Nun setzen wir uns in unser Fliegerchen und lauschen der ATIS. Aha, 03R und wir sehen im Augenwinkel eine Herki (Herkules) am Rollhalteort 03R. Es folgt unsere Anlassfreigabe mit der Bitte des Controllers, auch noch eine Airway Clearance einzuholen. Wir lernen dazu, Airway Clearances gibt es also auch in der Fliegerwelt. Die nun folgende Freigabe laesst sich gluecklicherweise mit Hilfe unseres Flugplans entschluesseln und anschliessend kommt die Rollfreigabe: N241PK taxi to 21L via T, report when passing intersection V, hold short of D. Wir staunen ueber die unvermittelte Drehung der Bahn und melden dem Controller brav das Passieren von Viktor. Schlussendlich bekommen wir ein clear for take off runway 21R. Waehrend des Startlaufs wird uns noch eine departure frequency verraten und wir hoeren, dass hinter uns schon ein Jumbo im Anflug ist.

Seit Myanmar ist der blaue Himmel wieder zunehmend mit Wolken versehen und das Wetter wird jetzt ein Faktor fuer unseren Flug.

Wunderschoene, sich massiv auftuermende CBs zieren den Himmel von Bangkok und wir kurven nach einem im Funk angeforderten request avoid and approved to deviate 20 Degrees to the Left or Right um die ansehnlichen "Tuerme" herum. Zum Glueck haben wir ein Stormscope an Bord. Das beruhigt ungemein.

Hier oben in der Hoehe in unserem tollen Cockpit ist das Leben  angenehm, unten auf dem Boden fuehlt es sich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit wie in der Sauna an.

Etwa 120 NM vor Kuala Lumpur erhalten wir das aktuelle Wetter von unserem Zielflugplatz. Das wir dort niemals landen werden, ahnen wir noch nicht, inzwischen fliegen wir Slalom zwischen den Gewittern. Es bleibt aber immer noch genuegend Platz zum Durchschluepfen.

Wir erhalten eine sogenannte Arrivalroute. die in unseren Unterlagen und auch in unserem GPS nicht enthalten ist. Wir sortieren uns im Cockpit neu und wollen im Funk die unbekannte Route klaeren, doch dazu haben wir keine Gelegenheit mehr, denn zwischen dem Controller und uns entspinnt sich nun ein Frage- und Antwortspiel: Er fragt, wir antworten. Ob wir eine Permissionnummer haetten, Nein, wir haben keine, denn laut AAIS in Frankfurt ist eine solche nicht notwendig nach Malaysia. Doch, wird uns gesagt. Nein. erwidern wir, nur eine Notification mit einem Vorlauf von 12 Stunden waere in der AIP vorgeschrieben.

Was fuer ein Flugzeugmuster wir denn seien, Wir sind ein single engine light type aircraft. Und nun die Antwort: Dann duerfen Sie bei uns nicht landen.. Nicht fuer den Einflug in das Land, sondern fuer die Landung auf dem internationalen Flughafen von Kuala Lumpur ist eine Genehmigung notwendig. Die AAIS hat uns zu einem Flughafen geschickt, der nur von Jets angeflogen werden darf und selbst dann nur nach vorheriger Genehmigung. Folgerichtig wuerden wir dort den von uns fuer unser Kolbentriebwerk benoetigten Treibsstoff nicht erhalten.

Der Controller schickt uns zur weiteren Klaerung auf eine andere Frequenz, da sein Funk aeusserst rege genutzt wird.

Wir kommen kurzfristig mit Approach ueberein. dass wir zum naechsten Flughafen fliegen, der in unserem Flugplan ohnehin als Alternate ausgewiesen ist. Zu diesem Zeitpunkt haetten wir gerne einmal die fuer diesen Flug zustaendigen  Personen ins Cockpit gebeten.

Der fuer uns neue Platz liegt nun etwa nur noch 15 NM vor uns und wir muessen  uns aus 13000 Fuss in den Anflug stuerzen,  nur mit Vollkreisen gelingt uns das noch, um die Hoehe los zu werden..Gleichzeitig bereiten wir den neuen Anflug vor, zum Glueck liegt der Jeppesen Ordner parat.

Nach der Landung auf dem fuer uns ueberraschend zum Ziel gewordenen Flugplatz erwartet uns eine angenehme Begegnung. Wir sind auf dem ehemaligen internationalen Flughafen von Kuala Lumpur gelandet, der vor zwei Jahren seine Funktion verloren hat und jetzt kleineren Fluggesellschaften und der General Aviation vorbehalten ist.

Alte, saubere Flughafenterminals mit viel Platz, jetzt am Sonntag fast kein Flugverkehr und freundlicher Empfang durch ein Dame der Airport Authority, die uns innerhalb von 5 Minuten einen zuvorkommenden und preiswerten Handlingagenten in Form des Mitarbeiters einer oertlichen Flugschule vermittelt. Der Einreisebeamte hat nur uns zu bearbeiten und am Zoll werden wir im Vorbeilaufen freundlich gegruesst . Was ist das doch fuer eine freundliche und unkomplizierte Welt.. Kurzfristig erinnern wir uns an Indien. Versiegeln des Flugzeuges, lange Wege und eine unendliche Zahl handschriftlich auszufuellender Formulare mit vielen Blaupausen gibt es hier nicht.

Wir werden in die Stadt gefahren und in Sichtweite der Petronas Towers, der hoechsten Gebaeude der Welt, untergebracht. Heute verlassen wir das Hotel nicht mehr, sondern ziehen uns um 22:00 Uhr zurueck.

Markus & Arnim

 

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