SATURDAY * 12 NOVEMBER 2005
Yangon - Bangkok
Das Hotel, in dem wir wohnen, ist bestimmt schon einige Jahre alt. Es sind nicht allzuviele Gaeste da, aber das Fruehstuecksbuffet ist
bisher eines der besten auf der Reise.
Auf dem Weg zum Flughafen bitten wir unseren nicht der Englischen Sprache maechtigen Fahrer mit allerlei Gesten etc., noch an einigen
wichtigen Facetten dieser aufgeraeumten Stadt vorbeizufahren. Auffand gut im Zustand sind alle Gotteshaeuser. Ein Vermoegen muss dafuer draufgehen. Aber es sieht auch wunderschoen aus und der buddhistische Glaube
wird offensichtlich auch intensiv gelebt.
Schliesslich sind wir wieder am Provinzflughafen, was aber keineswegs abwertend gemeint ist. Der Flughafen wirkt noch menschlich und
die Wege sind uebersichtlich. Alle Menschen sind freundlich und respektvoll zueinander. Auch bei den Behoerdenwegen durch das Flughafengebaeude erleben wir es nicht anders.
Waehrend Markus am Flugzeug angekommen alles fuer den Abflug vorbereitet, werde ich mit dem Vorfeldbus noch zum Towergebaeude (mit
Sicherheitssoldaten abgesichert) gebracht, um meinen Flugplan aufzugeben. Leider hatte man mir nicht gesagt, dass hier auch die Gebuehren faellig werden. Also mit dem Bus wieder vom Tower zurueck und am Soldaten
vorbei (Tor aufschliessen, Tor aufmachen, freundlich gruessen, Tor schliessen...) und am Flugzeug das Geld geholt. Und dann wieder Tor aufschliessen, Tor aufmachen etc..., aber dann bin ich wieder im Tower. Alles
wird handschriftlich, aber immer zuegig und mit einem Laecheln auf dem Gesicht erledigt.
Auffallend ist, dass wie in einem Film, niemand die Frage beantwortet, was in der naechsten Vergangenheit hier in diesem Land
geschehen sein muss. Man kann ueber fast alles sprechen, aber von "vorgestern" weiss hier niemand etwas. So aehnlich muss es in Ostdeutschland zugegangen sei. Man hat das Gefuehl, dass die Menschen Sorge
haben, etwas falsches zu sagen. Das Land selbst aber ist sehr schoen und wirkt sehr ordentlich. Ein Besuch ist zu empfehlen.
Nach dem Start geht es wieder ueber weite gruene Felder weiter in Richtung Bangkok.
Im Funk ist schon im Vorfeld wahrnehmbar, dass wir nicht die einzigen im Luftraum sind. Es hagelt Anweisungen, die Sprueche sind kurz
und klar - naja, vielleicht nicht immer ganz klar... :-) - betrifft aber alle Piloten.
Kurz vor der Stadt wird das Wetter schlechter. Im Funk ist wieder zu hoeren, dass die Airliner Ausweichmanoever wegen der schlechten
Wetterlage mit vielen Towered CBs fliegen. Wir kommen einigermassen durch die Luecken hindurch und werden aufgefordert, nach Vektoren auf den Anflug fuer die 21L mit groesstmoeglicher Geschwindigkeit in 1500 Fuss
anzufliegen. Wir geben unser Bestes und marschieren mit etwa 170 Knoten, um im kurzen Endteil abzubremsen und nach dem Aufsetzen die Piste schnellstmoeglich zu verlassen. Hinter uns kommen die naechsten (aber
erheblich groesseren) herein.
Zu unserer Ueberraschung werden wir auf der Osteite des Flughafens geparkt. Auf dieser Seite hatten wir nur das Militaer vermutet,
aber es gibt fuer Fremdkoerper wie uns an diesem Flughafen auch ein paar Parkpositionen auf dieser Seite.
Auf der Westseite herrscht sehr reger Verkehr mit den Passagiermaschinen, die mangels Abstellpositionen manchmal lange Zeit auf den
Rollwegen stehen muessen, bis sie einen Standplatz zugewiesen bekommen. Irgendwann soll hier ein komplett neuer Flughafen gebaut werden.
Originell ist, dass es zwischen den beiden Pisten einen Golfplatz gibt, auf dem in seeliger Ruhe gespielt wird. Noch habe ich keinen
Golfball auf der Piste entdeckt...
An der Abstellposition werden wir sofort von einer attraktiven jungen Dame unseres Handlingagenten in Empfang genommen, die damenhaft
alles fuer uns moeglich macht, um den notwendigen Service ordnungsgemaess abzuwickeln. Die Betreuung ist toll. Der Tankdienst ist sofort anwesend und tankt mit einem wunderschoenen Tankfahrzeug (ich bitte um
Verzeihung, aber nach Indien schwaermt man von allem, was ordentlich und technisch perfekt funktioniert - wobei nicht die indischen Mitarbeiter selbst gemeint sind).
Mit dem Taxi fahren wir ins Stadtzentrum und checken im Landmark Hotel ein.
Ich selbst war schon oft hier in dieser Stadt, di von den einen geliebt und von den anderen gehasst wird. Ich selbst und meine Familie
lieben sie.
Markus wird in Kurzform eingeweiht. Mit dem Taxi besuchen wir schnell das am Fluss gelegene Shangri La Hotel und vor allem das
Oriental Hotel. Das letztere war ueber viele Jahre hinweg die Nummer eins in der Weltbestenliste aller Hotels.
Schlussendlich landen wir gegen 01:30 Uhr wieder im Hotel und wirbeln bis 03:00 Uhr morgens noch im Internet. Armes Hotelzimmer, es
lernt mich heute Nacht kaum kennen.
Mit der AIS in Frankfurt sprechen wir ab, dass wir die kommende Strecke versuchen, etwas zu straffen. Nach Moeglichkeit wollen wir
Stationen ueberspringen, um Zeit aufzuholen. Das bedarf aber der Anpassung der Permissions fuer die entsprechenden Laender. Wir werden sehen.
Arnim
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