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SONNTAG  *  06 NOVEMBER 2005

Dubai - Delhi

Um 06:30 Uhr sollen wir im Hotel abgeholt werden. Alles ist knapp kalkuliert.

Unser Transport taucht mit 20 Minuten Verspätung auf. Unterwegs gab es einen schweren Unfall, an dem wir auf der Fahrt zum Flughafen auch noch vorbei kommen. Wir fühlen uns beim Fliegen sicherer.

Am Flughafen läuft alles bei Jet Aviation äusserst professionell und hilfsbereit ab. Nach den uns zugetragenen Warnungen muss es sich um den krassen Gegensatz zu Indien handeln... und die Leute sollten Recht behalten.

Abflug kurz nach 08:00 Uhr Ortszeit. Im starken Verkehr vom Flughafen Dubai steigen wir über die gestern intensiver kennengelernte Wüstenlandschaft in Richtung Oman. Die Wüste wird von Gebirgen abgelöst.

Nach kurzer Zeit bewegen wir uns südlich am Iran vorbei und dringen in den Luftraum von Pakistan, ein.

Dort werden wir im Funk sofort nach unserer Permission Number für den Einflug gefragt. Zum Glück haben wir in der Nacht von der Advanced AIS aus Frankfurt eine neue aktualisierte Aufstellung der jetzt gültigen Nummern erhalten. Wir geben unsere Nummer durch und bestätigen auf mehrfaches Fragen des Controllers, dass es sich um eine aktualisierte Nummer handelt. Unsere alte Permission galt für die Landung vor wenigen Tagen direkt in Karachi.

Ein Kontroller schickt uns zum nächsten. In 15000 Fuss werden wir bei sonnigem Wetter an der Küste an Karachi vorbeigeführt.

Dann der nächste Controller. Wie lautet unsere Permission Number für Pakistan. Mit selbstbewusster Stimme geben wir wieder unsere Nummer durch. Kurze Zeit später seine Erwiderung, dass es sich um die zwischenzeitlich nicht mehr gültige alte Nummer handelt... 5 Minuten später sind wir im indischen Luftraum.

In Indien erreichen wir in der ersten halben Stunde niemanden im Funk. Permission Number für Indien ist vorbereitet, keiner interessiert sich dafür.

Im Dunkel der Nacht werden wir zum ILS für die Piste 28 herangeführt. Andere Flugzeuge befinden sich schon in Warteschleifen. Wir reduzieren die Geschwindigkeit und hören dem äusserst aktiven Funkverkehr zu. Schliesslich dürfen wir landen und werden auf einer Abstellposition für  Boeing 747 abgestellt. Einsam und klein...

Rampmitarbeiter kommen. Diskutieren freundlich mit uns. Air India als unser Handling Agent beteuert, uns nicht zu kennen, noch nie gesehen zu haben und auch sonst keine Verbindung zu haben.

Anruf bei der Advanced AIS in Frankfurt. Von dort sofort die elementare Frage, ob Pakistan uns denn durchgelassen habe, Ja, offensichtlich, deshalb sind wir jetzt auf diesem -wunderschoenen...- Vorfeld.

Pakistan hatte die alte Genehmigung für den Überflug ihres Landes zwei Stunden nach dem Start in Dubai als nicht für den verspäteten Flug gültig erklärt. Zum Glüeck wussten wir nichts davon und sind frohen Mutes in der Luftraum eingeflogen. Andernfalls wären wir von Dubai nicht los geflogen... Glück gehabt.

Und die Air India als Handling Agent habe man von der Advanced AIS fünfmal angeschrieben und um Bestätigung gebeten. Antwort keine, aber so sei das bei denen üblich. Als ich später die Organisation etwas besser in Delhi am Flughafen kennenlerne, wundert mich die fehlende Antwort in Frankfurt auch nicht mehr.

Wirklich sehr nette Mitarbeiter des Groundhandling kümmern sich mit viel Eigeninitiative darum, dass wir durch alle Kontrollen kommen. Dummer weise haben sie aber vorher gesagt, dass wir das Gepäck noch nicht mitnehmen sollen, da sie mit uns erst alles klären wollten. Aus der Klärung ist dann der Durchgang durch die Einreisekontrollen geworden

Fazit: Wir im Lande, aber unser Gepäck weiterhin auf dem Vorfeld.

Wir werden hin-und hergeschickt. Jeder scheint ein wenig zu wissen. Nicht jeder ist hilfsbereit. Im Terminaltreppenhaus schaut mich ein 40 Zentimeter grosser Affe an, der hier frei zu wohnen scheint. Er klettert quer durchs Treppenhaus. Die Leute kümmern sich nicht um ihn. Etwa so wie bei mir. Ich klettere auch durchs Treppenhaus und keiner kümmert sich um mich. Ob er auch irgendwann mit einer Cirrus hier gelandet ist...

Eine hilfsbereite Seele erbarmt sich und schleusst mich durch alle Kontrollen wieder aufs Vorfeld. Er muss magische Kräfte besitzen. Er kann jeden überzeugen, dass ich wieder zum Flugzeug darf und auch wieder den Weg zurück durch die Kontrollen finde.

Nach 4 Stunden können wir das Flughafenterminal verlassen.

Den morgigen Besuch des Taj Mahals in Agra haken wir ab. Es erscheint uns sinnvoller und wichtiger, den Flug am 08.11.2005 nach Nepal vorzubereiten. Nach etwa einer Stunde Irrfahrt mit dem Taxi durch die verkehrsfreie Innenstadt und Besuch der verschiedenen Hotels finden wir zwei freie Zimmer. Um 03:00 am Morgen geht es nach der hiesigen Ortszeit ins Bett. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt 4 1/2 Stunden.

Arnim
 

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