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SONNTAG  * 01 OKTOBER 2006

Juneau, Alaska - Seattle, Washington

878 NM * 5:54 Stunden

 

Unser Deluxe-Hotel serviert Fruehstueck. Es ist so reichhaltig, dass wir lieber zu McDonalds ausweichen... Die sogenannte Zivilisation ist auch in die entlegeneren Gebiete Alaskas vorgedrungen.

Anfangs ziehen, wie vorhergesagt, tiefe Nebelschwaden ueber das Land, inclusive Flugplatz.

Die neben der Landebahn liegende Wasserflugpiste, also ein langgezogener See, ist im Nebel nur zu erahnen.

Kaum haben wir nur noch tiefen Stratus und eine weitere niedrige Wolkenschicht in etwa 2000 Fuss, geht die Fliegerei los. Kleine Flugzeuge fliegen in das Umland auf Pisten, die wohl nur den Einheimischen bekannt sind. Dazwischen ein paar Wasserflugzeuge, die durch den Stratus verschwinden.

Vor dem Abflug schauen wir uns noch den Hausgletscher an. Danach geht es zum Briefing und zur Flugplanaufgabe direkt zur Flight Service Statin, kurz FSS, die hier koerperlich direkt am Flugplatz angesiedelt ist.

Eine nette Dame, die vor Jahren fuer zwei Jahre in Bad Toelz gelebt hat, beraet uns teilweise auf Deutsch. Ist uns soweiso mehrfach hier in Alaska passiert, dass die Menschen etwas Deutsch koennten...

Wetter soll grossteils gut fuer unsere Strecke werden. Zuerst muessen wir aber ueber 6000 Fuss steigen, um ueber die Wolken zu kommen. Vereisung faengt in 4000 Fuss an.

Auf der Strecke koennen dann "Cloudtops" bis zu 16000 Fuss liegen, speziell im kanadischen Teil unserer Strecke.

Da wir ohne Zwischenlandung die unteren 48 Staaten der USA erreichen und Kanada nur ueberflogen wird, brauchen wir uns nicht mit Customs zu beschaeftigen. Dafuer muessen die Ueberflugzeiten fuer die Grenzuebertritte im Flugplan angegeben werden. Schaetzen ist angesagt.

Die Gesamttagesstrecke liegt bei etwas ueber 800 NM.

Wir starten, nehmen nach kurzem Steigflug gut Fahrt auf und gehen dann in einem zuegigen Schwung durch und ueber die Wolken, damit wir erst gar kein Eis ansetzen. Ueberall strahlender Sonnenschein.

100 NM vor Seattle nimmt die menschliche Besiedelung schnell zu.

Aus unseren 13000 Fuss Reiseflughoehe werden wir langsam auf 5000 Fuss abgeseilt und erleben die Stadt Seattle im Vorbeiflug mit einem wunderschoenen Sonnenuntergang. Dahinter in weiter Entfernung im roetlichen Abendlicht die Berge. Ansichtskartenmotive.

Beim Anflug muessen wir wegen der Fuelle der hier liegenden Flugplaetze etwas aufpassen, dass wir uns dazwischen den richtigen heraussuchen.

Wir sind auf dem Boeing Airfield gelandet, der eine Piste von mehr als 10000 Fuss hat. Unter den vier hier vorhandenen Anbietern fuer Treibstoff, die uns ueber Funk genannt werden, suchen wir uns den heraus, dessen Namen wir im Funk am besten aussprechen koennen.

Dort werden wir professionell empfangen und von einer netten und sehr gewitzten Dame eingewiesen, wie wir mit unserem Mietwagen in die Stadt und spaeter in der Gegenrichtung zu unserem Hotel kommen.

Sie schmunzelt dabei verdaechtig und verweist darauf, dass wir doch nur Piloten seien, die am Boden schnell verloren gehen koennten.

Sie zaubert aus einer Schublade vorbereitete Wegbeschreibungen hervor.

Denen versuchen wir zu folgen und fangen an, ihre Bemerkungen zu verstehen.

Da hat sich jemand mit diesen Beschreibungen, die bestimmt gut gemeint sind, ein nettes Spiel erlaubt. Da werden gleich am Anfang Strassen namentlich aufgefuehrt ohne das die Strassen aber irgendein Schild mit ihrem Namen aufweisen. Dann soll man hinter einem Laden die naechste Abbiegung nehmen, muss aber feststellen, dass es die Abbiegung direkt gegenueber vom Laden ist. Fliegen ist einfacher...

Wir kommen aber schliesslich in unserem Fischrestaurant an, dass gegenueber der Skyline von Seattle am Ufer liegt. Das Essen ist fantastisch und die Aussicht in der Dunkelheit auf die beleuchtete Silhouette der Stadt berauschend. Das Suchen hat sich gelohnt.

Und hier gibt es frischen Fisch aus... Alaska. Den wir dort nicht bekommen haben. Kein Wunder, wenn sie alles in die anderen Bundesstaaten verkaufen...

Den Weg zum Hotel finden wir dann etwas schneller.

Arnim

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