MITTWOCH * 09 AUGUST 2006
Adak - Dutch Harbor
422NM * 2:30 Stunden
Im zweckentfremdeten Highschoolgebauede gibt es ein ueberraschend gutes Fruehstueck.
Ueber der Insel ziehen tiefsthaengende Wolken hinweg und es regnet anstaendig. Es ist alles unglaublich gruen. Das Gras ist lang, alles ist saftig,
eine Freude fuer das Auge. Die Natur prahlt mit einem Bluetenmeer.
Wir kommen zur Tankstelle, um Benzin zu besorgen. Die Oeffnungszeiten sind Montag/Mittwoch/Freitag von 09:00 bis 10:00 Uhr und von 13:00 bis 14:00
Uhr.
Dann geht es ans Flugzeug. Es regnet kontinuierlich. Die riesige und fast leere Halle wird fuer uns geoeffnet und wir koennen unsere Arbeiten im
Trockenen verrichten.
Immigration und Customs in Anchorage werden telefonisch informiert, dass wir zur Zeit quasi noch illegal im Lande sind. Hier gibt es keine Behoerden.
Wir sollen nach Anchorage, immerhin 2000 Kilometer weiter kommen, um die Formalitaeten zu erledigen.
Zuerst aber geht es nach Dutch Harbour. Dort soll es schon etwas mehr Zivilisation geben.
Das Wetter ist kontinuierlich grau und wir fliegen ueberwiegend in 9000 Fuss in Wolken. Manchmal schaut unscheinbar die Flanke eines Vulkankegels
aus dem diesigen Wolkengrau hervor. Die Wolken haben es hier in sich...
GPS Anflug auf Dutch Harbour. Die Piste versteckt sich hinter einem Felsen und ist erst wenige Augenblicke vor der Landung sichtbar. Davor liegt in
der Bucht ein grosses Frachtschiff mit extremer Schlagseite.
Spaeter stellt sich heraus,. dass es sich um einen aus Japan nach Nordamerika fahrenden Autotransporter mit etwa 4700 Neuwagen an Bord handelt. Er
kam vor wenigen Tagen auf der Hoehe von Adak in Seenot, als er die Ballasttanks falsch fuellte und damit in ein Ungleichgewicht geriet, aus dem er sich selbst nicht mehr aufrichten konnte. Die
Schlagseite ist etwa 60 Grad. Das so etwas noch schwimmen kann. Jedenfalls konnte man ihn noch hierher in den Schutz der Bucht schleppen und hat jetzt 4700 Autos zu verschrotten.
Deshalb ist auch das Hotel am Platz restlos ausgebucht. Gefuellt von Fernsehteams, Sachverstaendigen, Versicherungsmitarbeitern etc.
Wir kommen in einem sogenannten Bunkhouse unter. Aehnlich einer Jugendherberge, aber viel abgewirtschafteter. Interessant.
Noch am selben Tag lassen wir unser Flugzeug tanken und erfahren etwas aus der Geschichte dieser Insel, die als Stuetzpunkt fuer den Fischfang und
die Fischverarbeitung dient. Unter anderem wird Mc Donalds von hier aus beliefert. Wo die nur all die Fischstaebchen fangen...
Im zweiten Weltkrieg waren hier auch ziemlich viele Militaers stationiert. Ueberreste der Einrichtungen sind noch erkennbar. Die Japaner haben ihnen
dann auch zeitweise ziemlich zugesetzt.
Arnim
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